Was ist ein Index? Welchen Zweck verfolgt er?

 

Was ist der DAX?

Der DAX, oder Deutscher Aktienindex, ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Er setzt sich aus den 40 größten und umsatzstärksten Unternehmen zusammen, die an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt werden. Diese Unternehmen repräsentieren verschiedene Branchen und spiegeln die Entwicklung des deutschen Aktienmarktes wider.

Hier sind einige wichtige Punkte zum DAX:

  • Zusammensetzung: Der DAX umfasst Unternehmen aus verschiedenen Sektoren wie Automobil, Chemie, Finanzen, Technologie und mehr.

  • Indexgewichtung: Die Gewichtung der einzelnen Aktien im DAX basiert auf ihrer Marktkapitalisierung und dem Börsenumsatz. Das bedeutet, dass größere Unternehmen einen höheren Einfluss auf den Index haben.

  • Berechnung: Der DAX wird als Performance-Index berechnet, was bedeutet, dass Dividendenzahlungen der Unternehmen in die Berechnung einfließen. Es gibt auch eine Variante des DAX, die als Kursindex berechnet wird, bei der Dividenden nicht berücksichtigt werden.

  • Bedeutung: Der DAX dient als Barometer für die wirtschaftliche Gesundheit und die Marktstimmung in Deutschland. Er wird häufig von Investoren, Analysten und Wirtschaftsexperten weltweit beobachtet.

Einige bekannte Unternehmen im DAX sind z.B. Siemens, BMW, SAP und Deutsche Bank.

Wie kommt ein Unternehmen in den DAX? Was sind die Voraussetzungen?

Um in den DAX aufgenommen zu werden, muss ein Unternehmen bestimmte Voraussetzungen erfüllen:

  1. Listing im Regulierten Markt: Das Unternehmen muss im Regulierten Markt der Frankfurter Börse (früher: Prime Standard) gelistet sein.

  2. Fortlaufender Handel: Die Aktien des Unternehmens müssen fortlaufend im elektronischen Handelssystem Xetra gehandelt werden.

  3. Streubesitz: Mindestens 10% der Aktien müssen im Streubesitz sein, das heißt, sie müssen frei an der Börse handelbar sein.

  4. Sitz des Unternehmens: Das Unternehmen muss seinen Sitz in Deutschland haben oder zumindest einen Teil der Geschäftsführung in Deutschland ansässig haben. Alternativ reicht auch der formale Sitz der AG/SE in der EU.

  5. Positives EBITDA: Neuzugänge müssen mindestens zwei Jahre in Folge ein positives EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) ausgewiesen haben.

  6. Veröffentlichung von Quartalszahlen: Das Unternehmen muss vierteljährlich Quartalszahlen bzw. einen Geschäftsbericht veröffentlichen.

  7. Corporate Governance: Bestimmte Vorschriften des Deutschen Corporate Governance Kodex in Bezug auf Prüfungsausschüsse müssen eingehalten werden.

Zusätzlich gibt es Regeln für die Anpassung der Zusammensetzung des DAX:

  • Fast-Entry: Ein Unternehmen wird in den DAX aufgenommen, wenn es nach Freefloat-Marktkapitalisierung mindestens zu den 33 größten Unternehmen zählt und ein bestehendes Index-Mitglied mindestens auf Rang 47 abgerutscht ist.

  • Regular-Entry: Ein Unternehmen darf neu in den DAX, wenn es nach Freefloat-Marktkapitalisierung mindestens zu den 40 größten Unternehmen zählt und falls ein Wert aus dem Index existiert, der mindestens auf Rang 47 abgerutscht ist.